paranormal activity und Sturm

Heute bin ich müde wegen letzter Nacht, weil etwa gegen 0:00 Uhr das Geräusch von lautem Klopfen und Telefonklingeln durch meine Ohropax drang. Ich wusste, dass Rhino wegen der Temperaturen eher nachtaktiv ist und mit den Hunden in der Umgebung spielte. Hatte er den Schlüssel vergessen? War es ein Durchreisender, der auf seiner Fahrt dankbar dieses Hotel gefunden hatte? Aber da war kein Autogeräusch gewesen... Hätte ich es überhaupt durch die Ohropax gehört? Oder war es ein betrunkener Dorfbewohner, dem der Rum ausgegangen war? Oder ein... Einbrecher?!! WO.WAR. MEIN. PFEFFERSPRAY. Ich hatte vorher auch schon geschwitzt, aber jetzt liess die Anspannung meine Körpertemperatur auf gefühlte 78 Grad ansteigen. Ich fand mein Pfefferspray, stieg aus dem Bett, öffnete vorsichtig die Tür und trat auf den Flur, der vom Küchenlicht ein wenig erhellt war. Ich flitzte ins gegenüberliegende Wohnzimmer, um auf dem kleinen Fernsehr die Kameraaufnahmen sehen zu können. Aber außer vielen umherschwirrenden Insekten konnte ich nichts entdecken. Ich fühlte mich kurz an Paranormal Activity oder jeden verdammten Horrorfilm erinnert, in dessen 2. Szene (in der ersten sieht man, dass alle ganz ganz glücklich sind) das neu eingestellte Hausmädchen mitten in der Nacht vom Telefon geweckt wird und dann den Geräuschen hinterher durchs dunkle Haus schleicht. Um genau diese Reihenfolge zu unterbrechen, rannte ich wieder in mein Zimmer zurück, verriegelte die Tür hinter mir und traute mich solange nicht die Ohropax aufzusetzen, bis zwei Grillen anfingen, sich direkt vor meinem Fenster zu unterhalten. Das Pfefferspray legte ich zwischen die Kissen, die ich zwischen Bett und Wand gestopft hatte, um den Spinnen, die Absperrungen respektieren, keine Chance zu lassen. Dann hörte ich in der Ferne das Bellen der Hunde, das ihre Rückkehr ankündigte, und plötzlich musste ich an eine Liedzeile aus einem von Mamas Lieblingsliedern denken: “Die Angst vor der Blöße, die Angst vor dem Tod reicht für ein Leben als verklemmter Idiot!”... Und dann schlief ich einfach ein. :) Als ich heute morgen das Klopfen und Klingeln ansprach, meinte Rhino nur unbeeindruckt, dass er um solche Uhrzeiten nicht mehr ans Telefon geht. :D







Wie ich es jetzt wahrscheinlich jeden Tag tun werde, habe ich gelesen und Musik gehört. Jedes Mal wenn ein altes Lied kam, was mich an eine alte Zeit erinnerte, war es schön, sich vorzustellen, wie sich von diesem Punkt aus alles bis hierher entwickelt hat. Wie träge Pausen zwischen zwei langweiligen Englischstunden nun der Vergangenheit angehören und ich das selbe Lied, das damals auch schon die Langeweile vertreiben sollte, nun mitten in der Wüste höre – ebenfalls im Kampf gegen die Langeweile. :)
Der Sturm, der am Ende nur ein Staubsturm wurde, kündigte sich schon 2 Stunden vorher mit einem kurzen Stromausfall an. Dann begann sich der Himmel zuzuziehen und der Wind wurde stärker und stärker. Ich sah sogar weiter weg einen Blitz die rote Erde mit dem dunkelblauen Himmel verbinden. :)



Mehr gibts nicht zu erzählen, nur dass ich meinen Kameraakku auch in Sydney gelassen hab. :)

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