wie viel es vom Nichts gibt

Sonntag, am Tag des Dajarra- Spaziergangs, wachte ich gluecklicherweise von alleine auf, sodass ich puenktlich 8 uhr vor Sharkys Haus stand. Da sass er mit seinem pinken Becher, in dem immer sein Wein ist, ich denke aber, um 8 Uhr morgens trinkt er noch Tee. Dann gingen wir in der ruhigen Morgenluft zu dem Wassertank, vorbei an den Gaerten, in denen immer noch der 18. Geburtstag eines Maedchens gefeiert wurde (sie hat wie alle in ihrem und meinem Alter schon ein Kind), vorbei am Friedhof und den Ziegen. Der Wassertank steht auf einem Huegel und so konnte man ein bisschen den weiten Wuestenblick geniessen.

Sharkys Haus


ausgetrockneter Fluss wegen zu langem Duschen




Nachdem ich mir schon wie Gatsby vorkam (er hatte sein gruenes Licht auf der anderen Seite der Bucht, ich hab mein blaues Museum auf der anderen Strassenseite), habe ich es Montag endlich nach meinen 2 Morgenkaffees und meinem kalten Muesliriegel (hier ist alles in Kuehlschraenken gelagert) hineingeschafft. Es war vor 8 Uhr und die Sonne noch ertraeglich. Ich liebe das Museum - es ist kostenlos, die Tuer immer offen, nie ist jemand drinnen, um es sauber zu machen. Es sieht so aus, als koennte jeder, der etwas in Dajarra erlebt hat, sein Andenken an dieses Erlebnis ins Museum bringen - Schreibmaschinen, alte Kalender, Buegeleisen, Bilder, Bier- und Weinflaschen. Aber hinter allem steckt eine Geschichte, das macht es so geheimnisvoll. Es ist die perfekte Fotolokation. :)

Museum - das Datum sollte nicht mit drauf, naja.




Ich war Montag frueh wach, weil Shelly mich fuer den Ausflug mit Katrina, ihrem Mann Matt und 2 ihrer 7 Kinder weckte. Katrina und Matt sind vor 8 Jahren von England hier her gezogen. Ich mochte sie vom ersten Moment an - sie riechen so gut, wie ihr Humor ist. Ich freu mich immer, wenn sie vorbei kommen. Wir fuhren dann zu einem Monument:

Und das ist auch schon das Monument. Ein spitzer Stein. :)

Das, und auch nur das, ist der Flughafen von Dajarra. Da kommen die flying doctors bei Notfaellen an.

Aber viel besser war die Fahrt durchs Nichts. Soweit man blickt, ein staubiges, heisses und vertrocknetes Nichts. Und davon so viel, dass man sich nicht vorstellen kann, dass es irgendwo aufhoert. Man bekommt eine Ahnung davon, wie gross Australien ist. Wie klein wir sind.


Die restlichen Tage zogen an mir vorbei, ich hab seit 2 Tagen Zahnschmerzen, ich hoffe das geht vorbei, ich muesste ins naechste Krankenhaus fliegen. Ich kann kaum glauben, dass bald Weihnachtszeit losgeht und ich glaube auch nicht, dass ich irgendwie in Weihnachtsstimmung kommen kann. Aber dafuer hab ich ja schon zu Hause Plaetzchen gebacken. :)

Mir faellt noch ein, dass ich ganz vergessen habe, zu sagen, dass alle Kinder von Shelly und Rhino adoptiert sind. Das ist so merkwuerdig, weil sie alle noch Geschwister in Dajarra haben, die entweder noch bei den Eltern leben - oder bei anderen Dorfbewohnern. So ist das bei Kenny, meinem Lieblingskind hier, der mir verraten hat, dass seine Mama, die sich tot getrunken hat, Sophie hiess und irgendwie sind wir beide ganz besonders lieb zueinander.
Mardy ist jetzt schon ein Billiardprofi haha :)

Allan und Mardy

oben rechts ist Kennyboy :)

Regenbogen in der Wueste :)

 
 
 

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