Happy New Year !!! :)

Todmüde sitze ich jetzt im neuen Jahr und habe noch ein paar Minuten bis die Pizza da ist, die mir die Hostelfamile - so nenne ich jetzt einfach mal die, die hier dauerhaft arbeiten, oder länger, so wie Marius, - lieberweise mitbestellt hat.
Erstmal an all' meine Lieben: nur das Beste für das neue Jahr, ganz viele Sonnenmomente und Lachanfälle, Glück und Glücklichsein in allen Lebensbereichen!

Gestern fuhren Selma, auch housekeeperin und reist eigentlich mit den Jungs, und ich gegen 14 Uhr nach Sydney. Dort kauften wir uns noch ein bisschen was zu Essen und in einem der überfüllten Bottleshops ein bisschen was zum Anstoßen ein. Die Jungs hatten schon einen TRAUMPLATZ gefunden und besetzt: auf der anderen Seite der Bucht mit Blick auf Sydneys Skyline, das Opera House und die Harbour Bridge. Der Weg dahin war schon beeindruckend, vorbei an riesigen Villen, vor denen 2-3 deutsche Autos standen und in deren Vorgärten Menschen in weißen Anzügen und Kleidern Champagnergläser balancierten.
Zu unserem Traumplatz musste man die Felsen herunterklettern, weswegen man sich jeden Toilettengang 3 mal überlegte. Aber das sowieso, weil vorm Mädchenklo eine 30 m lange Schlange stand, die ich ein mal umging, indem Janis mich in die freie Kabine des Jungsklos schleuste - als ich wieder herauskam, wurde ich mit den Blicken der anstehenden Mädchen richtig zerfleischt, ich werde die Blicke nie vergessen haha.
Dann warteten wir auf den Felsen auf die Feuerwerke, das erste 21:00 Uhr - Feuerwerk wurde von einem Flugzeug angekündigt, das Loopings und so weiter flog - dann zeigte Sydney zum ersten Mal was es zu bieten hatte. Es war ganz schön beeindruckend, das Feuerwerk ist ja nicht nur überm Opera House, sondern auch noch an 2 weiteren Orten der Bucht - und von uns aus konnten wir alle Feuerwerke bewundern.









Es sieht natürlich auf den Fotos kein bisschen so toll aus, wie es war :/

Die Stunden bis 0:00 Uhr füllten sich mit Musik, Essen und Gesprächen und auf einmal merkte ich, dass sich die Bucht vor uns mit Yachten und Booten gefüllt hatte. Dann zählten Menschen in verschiedenen Sprachen den Countdown herunter und als manche bei 3, andere bei -4 waren, irgendwo dazwischen war es 0:00 Uhr in Australien, dort wo ich saß, am anderen Ende der Welt, war es jetzt 2014 und von der Harbour Bridge wurden die ersten Raketen abgeschossen, leuchteten in den Nachthimmel, der über dem strahlenden Sydney eh nie ganz dunkel ist. Dann folgte das einnehmende und beeindruckendste Feuerwerk, das ich je gesehen habe: die bunten Lichter spiegelten sich im Meer und in den Wolkenkratzern und in der ganzen Zeit sagte, glaube ich, keiner von uns ein Wort. Auch machte ich keine Fotos diesmal, ich dachte auch nicht besonders viel nach oder nahm mir Sachen für 2014 vor, ich bewunderte nur diese Lichtkunst, konnte nicht wirklich fassen, dass ICH das war, die das gerade erlebte und wünschte mir nur für alle geliebten Menschen das Beste. Das Beste - so abgelenkt war ich, dass es nur zu diesem abstrakten aber trotzdem von Herzen kommenden Wunsch reichte. :) Und dass Nicochen sich in diesem Moment ganz besonders geliebt fühlte. Als die letzte Rakete erlosch, sich das leicht verzögerte letzte Knallen zwischen den Wolkenkratzern und Menschenmassen verlor, fingen dann alle Boote an zu hupen und die Menschen klatschten und schrien, es erinnerte mich an die Stimmung nach WM- Spielen.
Ich weiß noch, dass das erste Lied "Donald Trump" von Mac Miller war, was wir in 2014 hörten...

Wir blieben noch eine Weile dort, irgendwann in den Morgenstunden wollten wir zurück, ich hatte keine Lust zum Feiern, deswegen verabschiedete ich mich von den Anderen und lief zum Bahnhof. Sydney war zu dieser Uhrzeit wirklich nur noch ein trauriger Anblick: auf der glamourösen George Street, die nach Erbrochenem roch, hingen Menschen über Mülleimern oder schliefen ihren Rausch direkt neben den Nachtclub aus, daneben lehnten sich die gierig Küssenden an die Schaufenster, um nicht umzufallen, ab und zu lallte einem jemand "Happy New Year" oder auch "Happy Christmas" zu - und kurz vorm Bahnhof stellten sich mir 3 besoffene Halbstarke in den Weg, wollten mich umarmen und vorher auch nicht durchlassen, wir haben kurz gerangelt, ich konnte die nach mir grabschende Hand zwar wegschlagen, bekam dafür aber 2 Meter weiter einen Schuh an den Hinterkopf geworfen. Hachja.. Aber das war der einzige Zwischenfall, ich erreichte den Bahnhof, verpasste den Zug allerdings um 1 Sekunde und durfte dann noch 3 Stunden, bis 7:15 Uhr warten... Im Zug quatschte mich noch ein Thailänder mit seiner Lebensgeschichte zu, als ich (unabsichtlich) einschlief, schrieb er einfach auf einer Serviette weiter, die er mir dann in die Tasche legte, als er ausstieg.
Um 10 Uhr heute morgen war ich einfach nur glücklich, wieder "zu Hause" in der Hostelfamile zu sein.. :)

"Thank you so much for listening my boring stories" - sagt alles, dieser Satz haha :)

Jetzt haben Gordon (Teil der Hostelfamilie, war eigentlich nur Backpacker aus Deutschland wie wir, blieb dann aber einfach hier, wo er jetzt schon seit 6 Jahren wohnt), Marius und ich auf der Terrasse die Pizza und Tiramisu verschlungen und noch 2 Stunden über alles und nichts geredet und gelacht. Sie hatten die Pizza einfach für mich mitbestellt, richtig lieb, ich kann mir das ja gerade erstmal nicht leisten ohne 2. Job. Und ich hab eine neue Idee für ein Projekt hier, aber das sag ich erst, wenn es Gestalt annimmt. :)



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