we just slide through this thing called life

... everything gon' be allright, if you stay true to the path that's inside you.

Ein paar Monate später läuft mein Leben wieder in komplett anderen Bahnen. Verrückt wie sich ein und das selbe Leben so verschieden anfühlen kann. Seit ein paar Wochen ist Sommer und ab und zu riecht er nach Australien. Vor allem natürlich wenn ich die Jungs sehe, was auch noch regelmäßig geschieht und jedes Mal dieses ganz bestimmte Orange- Glücksgefühl in einem wach küsst. Vor 2 Wochen zum Beispiel kamen Fynn und Olli her, das Wochenende davor haben Olli und ich Nick in Lüneburg besucht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die alle mal auf meiner Hochzeit tanzen werden. :)
Ansonsten war der Winter wirklich eine totale Klatsche ins Gesicht. In jeder Hinsicht kalt und Australien lag gefühlt oft tausend Jahre zurück. Der Studiengang war auch nicht meins und hätte ich nicht angefangen wieder richtig Sport zu machen, wäre ich bestimmt an manchen Tagen nicht mal aus dem Bett aufgestanden. Ich habe dadurch nochmal ganz real gespürt, wie wichtig es ist, hinter dem zu stehen, was man tut. Deswegen habe ich das Studium dann auch abgebrochen und musste mir neu überlegen, in welche Richtung meine nächsten Schritte gehen, wie sich meine Zukunft zusammensetzen soll. Seit Australien ist es mir am wichtigsten, dass die Tür ins Ausland immer offen steht. Ob durch Reisen oder Arbeiten und Leben im Ausland. Ich wusste, ich will mit Menschen arbeiten und nicht über sie hinweg arbeiten, wie ich das in manchen Managementpositionen tun würde. Und viel mehr wusste ich auch erstmal nicht. Naja, wie auch immer, eine Zeit lang habe ich mich dann sagen hören 'Ich werde Psychologie studieren. Ich muss ja nicht unbedingt Therapeutin werden, ich kann ja auch in die Forschung gehen.' Nett, dass dabei nie jemand zu lachen angefangen hat, denn wenn ich den Nebensatz 'ich kann ja auch in die Forschung gehen'  jetzt von mir höre oder lese... nein. Einfach nein, ich bin nicht der Typ, der mit irgendwas in die Forschung geht.
Jedenfalls hatte ich schon im Frühling ab und zu über Lehramt nachgedacht. Dann wieder ohne Gründe verworfen. Aber mein Leben lenkte durch winzigste und unauffälligste Situationen meine Aufmerksamkeit immer wieder auf diesen Studiengang. Und dann sagte ich zur richtigen Zeit zur richtigen Person, nämlich Hannah, "Man scheiße, dass die Bewerbungsfrist schon abgelaufen ist, ich hätte mich jetzt doch noch für Lehramt beworben." Hannah: "Aber die Frist ist doch noch gar nicht abgelaufen." - "Echt?" - "Nee! Morgen läuft sie ab!". Und dann rannten wir zu mir nach Hause, wo ich vor Freude total überstürzt die Bewerbungen fertig machte - natürlich vor Eile erstmal falsch ausfüllte, weswegen dann doch wieder alles länger dauerte - und noch am selben Tag abschickte.
JAAA! Und jetzt weiß ich also seit ein paar Tagen, dass ich mal ein mehrstimmiges "Guten Morgen Frau Teufert" hören werde... wobei ich hoffe, dass ich im Stundenplan vielleicht eher die Nachmittagsstunden abbekommen werde, aber egal, ich bin so glücklich seitdem die Entscheidung in mir gefallen ist. Ich weiß, dass das mein Ding ist und ich habe so richtig Lust drauf. Und ich werde so viel Ferien haben, in denen ich Reisen kann, und ich kann im Ausland arbeiten!!! Diese Möglichkeit war die ganze Zeit in der Welt, wieso habe ich sie erst jetzt für mich erkannt? Manchmal brauch es einfach so viele Umwege, so viele kalte, winterliche Nebelfelder, um wieder sonnenklar sehen zu können.
Ansonsten passiert so dies und das. Ich arbeite in meiner geliebten Eisdiele, schreibe an dem Orange- Buch, ich bin aus der Wohnung ausgezogen, ich war die letzten Wochenenden viel unterwegs wie zum Beispiel in Barcelona oder Berlin, ich liebe es abends durch den Park zu joggen... und das Studentenleben zu genießen, ohne gerade zu studieren haha. Ich bin jeden Tag ein bisschen glücklicher. Nicht jeder Schritt, den man geht, fühlt sich gut an. Aber jeder Schritt, den man nicht aus Überzeugung geht, fühlt sich definitiv falsch an.


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